Kleine Klausing - ein Familienname, der eng mit Damme im Oldenburger Münsterland und der Geschichte der Auswanderung in die USA verbunden ist.
Die Hofstelle Klausing (heute Meyer-Hülsmann) in Osterdamme (Osnabrücker Vollerbe) wird urkundlich bereits für das Jahr 1180 erwähnt und in einer Rückschrift der Urkunde im 16. Jahrhundert mit der Bezeichnung “Clawesinges erve” (= Erbhof Clausing)1)2) belegt. Von einigen Historikern wird dies auch gleichzeitig als früheste urkundliche Erwähnung des Ortes Damme angesehen.
BRANDT (1971)2), der sich in seiner Dissertation u.a. intensiv mit der Geschichte der Höfe in der Region Damme beschäftigt hat, schreibt dazu: “Im Jahre 1180 schenkte Graf
Simon von Tecklenburg dem Kloster Gertrudenberg bei Osnabrück einen Hof in Damme. Vom Historiker PHILIPPI3) wird diese Urkunde (hier lesbare Abschrift der Urkunde) zwar als unecht bezeichnet. Sie dürfte aus jüngerer Zeit stammen. Aus dem 13. Jahrhundert aber stammt die Rückschrift "de domo Damme" und aus dem 16.
Jahrhundert die Worte "nunc anno 51 Clawesinges erve". In Damme ist sonst kein Besitz des Klosters Gertrudenberg überliefert, wohl aber im benachbarten Osterdamme, wo um 1600 der Vollerbenhof Klausing
dem Kloster eigenhörig war. Seinen Namen nennt die aus dem 16. Jahrhundert stammende Rückschrift der Urkunde. Auch das kleine Zinsregister des Klosters aus den Jahren 1479/1486 führt im Kirchspiel Damme einen Eigenhörigen
Lvbbe Clawesynck auf. Da dieser Name im Kirchspiel Damme nur in Osterdamme vorkommt, ist der Lvbbe Clawesynck sicher mit dem Hof Klausing
zu identifizieren. Es könnten durchaus Zweifel auftauchen, ob der in der Urkunde auftretende Graf Nikolaus von Tecklenburg Vorbesitzer des Hofes war, da die Urkunde unecht ist. Solche Bedenken schwinden jedoch, wenn man berücksichtigt, dass der Vollerbenhof
Klausing
unmittelbar neben der Wohnstätte des Hofes Scheper liegt, der bis 1575 den Grafen von Tecklenburg gehörte. Beide Höfe bildeten, wie die Ortsanalyse ergab, ehemals höchstwahrscheinlich eine Einheit. Nach Aussage der schriftlichen Quellen muss die Hofteilung vor dem 13. Jahrhundert stattgefunden haben, da der Hof
Klausing damals bereits dem Kloster Gertrudenberg gehörte. Der ehemalige Besitz der Grafen von Tecklenburg in Osterdamme setzt sich aus den späteren Höfen Klausing, Scheper, Salker und wahrscheinlich noch dem Hofe auf den Kampe zusammen.”
Das Kapitel 12 der Arbeit von BRANDT (1971)2) “Die Aussagen der schriftlichen Quellen zur Siedlungsentwicklung von Osterdamme” (Seiten 155 bis
164) sowie die Tabelle 11 “Höfe in Osterdamme 1490 - 1790” (Seite 286-287) sind nachstehend vollständig wiedergegeben: Seite: 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 Tabelle 11
Auf der Hofstelle Klausing
besteht heute noch das im Jahre 1778 vom Dammer Baumeister Johann Heinrich Schumacher erstellte Fachwerkgebäude, das 1997 umfangreich renoviert wurde. Dieses Hofgebäude ist am Vordergiebel (Wirtschaftsgiebel) gekennzeichnet durch den vierfach vorkragenden Knaggen-Geschossgiebel, die Giebelzier mit gekreuzten Pferdeköpfen und den Geck-Pfahl mit aufgesetzter Windfahne.
Die Familienlinie Kleine Klausing stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Vollerbenhof Klausing. Die Hofstelle Kleine Klausing
(ein sogenannter Markkotten) wird urkundlich erstmals 1550 im osnabrückischen und 1568 im münsterischen Schatzregister unter dem Namen Elssche Clawesynck erwähnt2).
Im Schatzregister von 1542 (osn.) bzw. 1545 (mstr.) gibt es für diese Hofstelle keine Eintragung. In diesen beiden Registern wird aber der Vollerbenhof Klausing in Osterdamme unter dem Namen
Werneke Clauwesinck geführt2). Im osnabrückischen
Schatzregister aus dem Jahre 1490 und im münsterischen Schatzregister von 1498 ist diese Hofstelle unter dem Namen Tisde Clawesinck genannt2). Auch in der Grenzkarte von Osingh aus dem Jahre 1728 sind in Osterdamme sowohl die Hofstelle Klausing als auch die Hofstelle Lütke Klausing - also Kleine Klausing - vermerkt1).
Der Hof Kleine Klausing
in der Dammer Bauerschaft Südfelde, auf dem auch ich geboren wurde, wurde von Bernd Joan Henrich Kleine Klausing (geboren 23.09.1804 in
Osterdamme, gestorben 31.08.1869 in Südfelde; heiratete am 26.01.1830 Maria Krümpelmann) gegründet.
Sein Onkel Bernd Joan Kleine Klausing (geboren 10.07.1783 in Damme, gestorben 22.09.1863) lebte in Holdorf und wanderte 1844 mit seiner dritten Frau Adelheid
Catharina Lübke und einigen Kindern in die USA aus. Dessen Sohn Bernd Johannes (aus erster Ehe mit Elisabeth Graman; geboren 01.12.1808, gestorben 27.12.1854 in Illinois, USA) war bereits 1831 emigriert.
Bernd Johannes Kleine Klausing heiratete in Ohio Maria Elisabeth Fortman aus Vechta. Sie siedelten in Effingham County, Illinois, und waren dort an der
Gründung der Stadt Teutopolis beteiligt. Ihre Nachkommen leben heute in verschiedenen Regionen der USA. Dazu gehört auch Wayne Klausing in Michigan, den ich 2001 über das gemeinsame Interesse an der Genealogie
kennengelernt habe. Wir konnten recht schnell die gemeinsamen Wurzeln in Damme ermitteln. Uns verbindet heute eine gute Freundschaft mit regelmäßigem Gedankenaustausch per mail.
Es sind im 19. Jahrhundert noch weitere Klausing’s aus Damme und Holdorf in die USA ausgewandert. Fragen um deren Beziehung zu unserer Familie und viele
Fragen zur Geschichte der Familie Kleine Klausing in Deutschland selbst sind noch lange nicht vollständig beantwortet. Alle neuen Ergebnisse zum Familienstammbaum werden in regelmäßigen Abständen hier
veröffentlicht. Es lohnt sich also auf jeden Fall, diese Seite immer mal wieder zu besuchen.
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